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Photovoltaik Demontage

Die Demontage einer Photovoltaikanlage kann aus unterschiedlichen Gründen erforderlich werden. Dazu zählen ein Umzug, ein Verkauf der Anlage oder auch ein Defekt. Auch eine Reparatur des Dachs oder eine komplette Dachsanierung erfordern oft einen vorübergehenden Abbau der Photovoltaikanlage.

Umzug oder Verkauf der Photovoltaikanlage

Wenn die Photovoltaikanlage an einen anderen Ort versetzt werden soll, ist zunächst ein Antrag auf Anlagenverlegung beim bisher zuständigen Energieversorgungsunternehmen zu stellen, was allerdings eine reine Formsache ist.

Bezüglich der Einspeisevergütung ändert sich bei einem reinen Umzug der PV-Anlage nichts. Als Datum der Inbetriebnahme gilt nach wie vor das Datum der ersten Inbetriebnahme. Allerdings sind bei der Neuinstallation aktuelle Normen einzuhalten, was insbesondere die Möglichkeit der Fernsteuerung des Wechselrichters durch den Netzbetreiber betrifft.

Auch eine andere Verwendung der Solarmodule am neuen Standort ist zulässig. Ein Betreiber einer Freiflächenanlage kann also beispielsweise Module einer Dachanlage kaufen und in seine Anlage integrieren. In diesem Fall ändert sich die Vergütungskategorie, aber auch hier ändert sich nicht das Datum der Inbetriebnahme der Module.

Dasselbe gilt sinngemäß, wenn zum Beispiel das neue Dach kleiner ist und eine Anlage durch den Umzug unter eine vorgegebenen Grenze für installierte Leistung im EEG sinkt.

Wer muss informiert werden?

Wenn nach dem Umzug ein anderer Netzbetreiber zuständig ist, muss auch diesem der Umzug der Anlage gemeldet werden. Außerdem benötigt der neue Netzbetreiber die Bescheinigung des alten Netzbetreibers über das Datum der ersten Inbetriebnahme.

Auch bei der Bundesnetzagentur muss die Photovoltaikanlage am neuen Standort erneut angemeldet werden. Wichtig ist auch, das Finanzamt zu informieren.

Was ist bei der Demontage zu beachten?

Wer die Solaranlage selbst demontieren möchte, sollte vorab prüfen, ob noch eine Herstellergarantie oder die gesetzliche Gewährleistung greift. Wenn später beispielsweise Schäden wegen einer defekten Folienversiegelung auf der Rückseite der Module auftreten, wird kaum beweisbar sein, die Schäden nicht selbst verursacht zu haben.

Ansonsten sind natürlich zunächst dieselben Sicherheitshinweise für das Arbeiten auf Dächern zu beachten, die auch für die Montage der Photovoltaikanlage gelten. Wichtig ist darüber hinaus, alle elektrischen Verbindungen zu trennen.

Der Wechselrichter muss auf der Gleichstrom- und der Wechselstromseite getrennt werden, die elektrischen Verbindungen der Module untereinander müssen vor der Demontage ebenfalls unterbrochen werden. Sofern Licht auf ein Modul fällt, erzeugt es eine elektrische Spannung.

Die Spannung eines einzelnen Moduls ist für Menschen ungefährlich. Aber wenn die Module noch verbunden sind, kann die Spannung eines gesamten Modulstrangs lebensgefährlich sein.

Wiedermontage auf neuem Dach

Wenn die Anlage auf demselben Dach wieder montiert wird, ist der Rat einfach: Wenn die PV-Anlage tadellos funktioniert hat, sollte sie exakt so wieder montiert werden. Bei einer Verlegung auf ein anderes Dach ist dies nicht immer möglich.

Manchmal stören Fenster, manchmal sind einige Stellen verschattet. Problematisch sind diesbezüglich insbesondere Anlagen mit einem Wechselrichter, der nur über einen MPP Tracker verfügt. Dann ist bei der Neumontage darauf zu achten, dass die einzelnen Strings wieder eine vergleichbare Leistung erbringen.

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Lagerung und Transport der Module

Vorder- und Rückseite der Module reagieren gleichermaßen empfindlich auf mechanische Beschädigungen. Kratzer im Glas können zu kleinen Verschattungen im Modul führen, die im Betrieb so genannte Hotspots verursachen, an denen sich die Module überhitzen.

Die Folie auf der Rückseite darf ebenfalls nicht beschädigt werden, weil ansonsten Feuchtigkeit ins Modul eindringen kann. Daher sollte bei der Lagerung und beim Transport der Solarmodule auf eine weiche Polsterung beider Flächen geachtet werden.

Entsorgung alter und defekter Module

Kein Problem stellt die Entsorgung der Photovoltaik Module dar. Hersteller sind verpflichtet, alte Module kostenlos zurückzunehmen und zu recyceln. PV Cycle übernimmt diese Aufgabe für viele Hersteller.

Auch wenn die Module von einem asiatischen oder sonstigen ausländischen Hersteller stammen, besteht die Pflicht zur Rücknahme. In der entsprechenden EU-Richtlinie ist der Begriff des "Herstellers" weit gefasst. Darunter fallen zum Beispiel auch Händler und Installationsbetriebe.

Die beiden wichtigsten Tipps zur Demontage der Photovoltaikanlage

Die Demontage und die anschließende Wiedermontage selbst durchzuführen, kommt allenfalls in Betracht, wenn die Anlage exakt gleich wieder montiert werden kann. Aber auch dann sind Haftungsfragen (Garantie, Versicherungen) zu bedenken.

Bei einem Verkauf der Anlage ist es empfehlenswert, den Käufer die Module selbst demontieren zu lassen. Die meisten Käufer sind Zweitmarkthändler oder andere gewerbliche Käufer und bieten dies von sich aus an.

Letzte Aktualisierung: 17.11.2023