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Photovoltaik Speicher

Das Problem liegt auf der Hand: Zwischen der Produktion von Solarstrom und dem Bedarf im Haushalt können mehrere Stunden Zeit liegen. Bei einer herkömmlichen PV-Anlage können so nur etwa 23 Prozent der erzeugten Energie selbst genutzt werden. Der übrige Anteil wird ins Netz eingespeist und geht für den Eigenbedarf verloren. Photovoltaik Speicher bieten hier einen Ausweg, den sie ermöglichen das Zwischenspeichern der Solarenergie vom PV-Dach.

Stromspeicher-Technologien im Überblick

Photovoltaik Speicher wurden zunächst in sogenannten Inselanlagen eingesetzt, um die Versorgung mit Energie sicherzustellen. Insellösungen heißen so, weil sie vom öffentlichen Netz gelöst sind, wie eine Insel vom Festland. Das kann beispielsweise bei Wohnmobilen oder auch bei Ferienhäusern der Fall sein.

Mit der sinkenden Einspeisevergütung für Phovotoltaikstrom haben aber auch herkömmliche Haushalte den Anspruch, ihren Eigenverbrauch zu erhöhen. Man sagt auch: ihren Autarkiegrad zu erhöhen. Hier kommen bisher verschiedene Akkumulatoren zum Einsatz.

Tabelle: Die wichtigsten Stromspeicher-Technologien für PV-Dachanlagen
Speichertechnologie Vorteile Nachteile Typische Lebensdauer Einsatzbereiche
Lithium-Ionen-Akku Hohe Lebensdauer (10–15 Jahre), hoher Wirkungsgrad, kompakte Bauweise Teurer als Blei-Akkus, begrenzte Ladezyklen im Vergleich zu Redox-Flow 10–15 Jahre Standardlösung für PV-Dachanlagen, hohe Nachfrage
Blei-Gel-Akku Wartungsfrei, robust, relativ günstig in der Anschaffung Geringere Zyklenfestigkeit, weniger effizient als Lithium-Ionen 8–12 Jahre Günstige Alternative für kleinere Systeme
Blei-Säure-Akku Günstig in der Anschaffung, bewährte Technologie Hoher Wartungsaufwand, kürzere Lebensdauer als Lithium-Ionen 5–10 Jahre Selten genutzt, v.a. in sehr kostensensitiven Bereichen
Salzwasser-Akku Umweltfreundlich, keine giftigen Schwermetalle, wartungsfrei Geringere Energiedichte, größerer Platzbedarf 10–15 Jahre Nachhaltige Haushalte, umweltfreundliche Alternativen
Redox-Flow-Batterie Sehr lange Lebensdauer, tiefenentladungsfest, hohe Sicherheit Sehr teuer, hohe Installationskosten, große Bauweise 15–20 Jahre Großanlagen, industrielle Anwendungen

Lithium-Ionen-Batterien als Photovoltaik Speicher für netzgekoppelte Anlagen

Die Änderungen beim Eigenverbrauch, Stromtarifen und der Einspeisevergütung sorgen dafür, dass Stromspeicher zukünftig immer wichtiger werden. Unternehmen bieten zunehmend Photovoltaik Speicher mit einer hohen Kapazität an, die dafür sorgen, dass ein Privathaushalt bis zu 70 % seines Jahresbedarfs an Strom über die eigene Photovoltaikanlage decken kann. Eingesetzt werden hierbei Lithium-Ionen-Akkumulatoren.

  • Lithium-Ionen-Akkumulatoren – Diese Akkumulatoren, die aus anderen Anwendungen wie Handys oder Laptops bekannt sind, bieten mehrere Vorteile: Sie sind ausgesprochen zyklenfest und haben eine sehr lange Lebensdauer von etwa 15 Jahren. Außerdem bieten sie eine enorm hohe Kapazität und können 100 Prozent entladen – Sie können die gespeicherte Energie also auch wirklich komplett nutzen. Ihr Systemwirkungsgrad liegt bei über 90 Prozent, wo Blei-Akkus nur 70 Prozent erreichen.

Als negativer Aspekt wird immer wieder eine Überhitzungsgefahr bei Überladung genannt. Werden Lithium-Ionen-Akkumulatoren mit einem intelligenten Lademanagement und einem entsprechenden Wechselrichter mit Energiemanagement im Haushalt kombiniert, können diese Stromspeicher den Eigenverbrauch erheblich vorantreiben.

Lithium-Ionen-Akkumulatoren nehmen zudem vergleichsweise wenig Platz ein: Ein Photovoltaik Speicher basierend auf der Lithium-Ionen-Technik liefert pro Kilogramm Speichergewicht rund 100 bis 200 Wh Speicherkapazität und weist damit eine hohe Energiedichte auf.

"Trotz der hohen Nachfrage nach Solaranlagen wurden wir ausführlich beraten und haben schnell mehrere Angebote bekommen. Das hat uns sehr weitergeholfen!"
von Timo F.

Kosten für einen 4 bis 10 kWh Speicher

Der Preis für einen Stromspeicher mit einer Kapazität bis 10 kWh variiert je nach Hersteller und Modell. Allein in den letzten Jahren sind die Preise aufgrund erhöhter Nachfrage rasant gefallen.

  • 2010: pro kWh Speicherkapazität 6.000 €
  • 2025: sind es im Schnitt bereits unter 700 € pro kWh

Gründe für die sinkenden Preise sind die hohe Nachfrage und die optimierten Herstellungsverfahren. Heutzutage werden Lithium-Ionen-Batterien deutlich günstiger produziert als noch vor einigen Jahren.

Unter Berücksichtigung aktueller Preisentwicklungen würde ein Stromspeicher mit einer Kapazität von 10 kWh heute etwa zwischen 4.500 € und 6.000 € liegen.

Tabelle: Beispiel-Preise 2025 für Lithium-Ionen-Stromspeicher mit Kapazitäten von 2 kWh, 4 kWh, 6 kWh, 8 kWh und 10 kWh
Speicherkapazität Gesamtpreis Preis pro kWh Beispielmodell
2 kWh 1.099 Euro 1.060 Euro Alpha ESS BlackBee1000 (1,036 kWh)
4 kWh 3.196 Euro 639 Euro HUAWEI LUNA2000-5-S0 (5 kWh)
6 kWh 4.276 Euro 930 Euro SolarEdge Home Battery (4,6 kWh)
8 kWh 6.119 Euro 728 Euro Fenecon Home 10 (8,4 kWh)
10 kWh 4.276 Euro 428 Euro HUAWEI LUNA2000-10-S0 (10 kWh)

Photovoltaik Speicher nachrüsten – die richtige Dimensionierung

Die korrekte Dimensionierung des Stromspeichers ist ein essenzieller Faktor, wenn er später nachgerüstet wird. Das Problem dabei:

  • Eine zu geringe Dimensionierung führt zu einem niedrigen Eigenverbrauch und ungenutztem Sparpotenzial
  • ein zu großer Akku kostet zusätzliche teure Speicherkapazität, die möglicherweise nicht vollständig genutzt wird.

Das Ziel der Dimensionierung sollte daher nicht unbedingt eine vollständige Autarkie mit einer Eigenverbrauchsquote von 100 Prozent sein, sondern vielmehr eine optimale Größe, die Autarkiegrad und Wirtschaftlichkeit ausgewogen berücksichtigt.

Eine Faustformel besagt:

 Für jedes Kilowattpeak (kWp) der PV-Anlage etwa eine Kilowattstunde Speicherkapazität

Damit kann der Eigenverbrauchsanteil auf etwa 60 Prozent gesteigert werden.

Die Auslegung des Stromspeichers wird nicht nur durch die Größe der PV-Anlage beeinflusst, sondern auch durch das individuelle Verbrauchsverhalten. Ein Haushalt mit einem hohen Stromverbrauch während der Abend- und Nachtstunden benötigt einen größeren Speicher im Vergleich zu einem Haushalt mit einem Spitzenverbrauch tagsüber.

Tabelle: Optimale Speichergröße bei unterschiedlichen PV-Anlagen-Ausrichtungen und Eigenverbrauchsquoten
Ausrichtung der PV-Anlage Eigenverbrauchsquote PV-Leistung (kWp) Jährlicher Stromverbrauch (kWh) Empfohlene Speichergröße (kWh)
Süd 30 % 5 kWp 4.500 kWh 5 kWh
Ost-West 40 % 7 kWp 5.500 kWh 7 kWh
Süd mit teilweiser Verschattung 25 % 6 kWp 4.000 kWh 4 kWh
Ost-West mit hoher Dachneigung 35 % 8 kWp 6.000 kWh 8 kWh
Flachdach mit variabler Ausrichtung 45 % 10 kWp 7.500 kWh 10 kWh

Photovoltaik-Speicher Kosten: Installation

Die Kosten für die Installation eines PV-Speichers sind abhängig von der Komplexität des Einbaus.

  • Gibt es hier möglicherweise Herausforderungen durch das Aufstemmen von Wänden und die Verlegung von Kabeln?
  • Wird der Stromspeicher als Teil einer PV-Anlage installiert oder nachgerüstet?

Normalerweise belaufen sich die Installationskosten auf etwa 1.000 bis 2.500 €. Bei besonders aufwändigen Einbauten können die Kosten auch auf 3.000 - 4.000 € steigen. Jedoch sollten die Installationskosten in der Regel diesen Betrag nicht überschreiten.

Tabelle: Kosten für die Installation eines Solarstromspeichers
Kostenpunkt Typische Kosten (€) Beschreibung
Speichergerät 3.000 – 12.000 Kosten für den eigentlichen Batteriespeicher (Lithium-Ionen oder andere Technologien)
Wechselrichter (falls nötig) 1.000 – 2.500 Zusätzlicher Wechselrichter notwendig, wenn der vorhandene nicht kompatibel ist
Installation & Montage 800 – 2.500 Montage des Speichers durch Fachbetriebe, inklusive Arbeitskosten
Verkabelung & Material 300 – 1.000 Kosten für Kabel, Sicherungen und sonstiges Installationsmaterial
Netzanschluss & Zähleranpassung 200 – 800 Mögliche Kosten für Anpassungen am Netzanschluss, falls erforderlich
Batteriemanagementsystem (BMS) 500 – 1.500 System zur Überwachung und Steuerung der Batterie, oft in modernen Speichern integriert
Steuerung & Monitoring 300 – 1.000 Überwachungssysteme zur Steuerung und Optimierung des Eigenverbrauchs
Genehmigungen & Bürokratie 100 – 500 Evtl. Gebühren für Netzbetreiber-Anmeldung oder behördliche Genehmigungen
Wartung & Versicherung (jährlich) 100 – 300 Jährliche Wartungskosten oder Versicherungsprämien für Batterieschutz

Welche laufenden Kosten muss ich für einen Photovoltaik-Speicher kalkulieren?

Die laufenden Kosten eines Solarstromspeichers setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Neben der einmaligen Investition für den Speicher und dessen Installation fallen über die Jahre regelmäßige Kosten an, die berücksichtigt werden sollten. Die wichtigsten laufenden Kosten sind:

  • Wartung & Inspektion (100 – 300 €/Jahr): Regelmäßige Überprüfung durch Fachbetriebe zur Sicherstellung der Leistung und Sicherheit des Speichers.
  • Versicherung (50 – 150 €/Jahr): Schutz vor Schäden durch äußere Einflüsse wie Blitzschlag, Brand oder andere Risiken.
  • Energieverluste durch Wirkungsgrad (50 – 200 €/Jahr): Stromspeicher haben einen Wirkungsgrad von etwa 85–95 %, wodurch ein gewisser Teil der gespeicherten Energie verloren geht. Diese Verluste können zusätzliche Stromkosten verursachen.
  • Software-Updates & Monitoring (0 – 100 €/Jahr): Einige Speichersysteme benötigen regelmäßige Updates für das Batterie-Management-System (BMS) oder für Online-Monitoring-Tools. Manche Hersteller bieten kostenpflichtige Serviceverträge an.
  • Austausch von Komponenten (200 – 500 € alle 5–10 Jahre): Einzelne Bauteile wie das Batterie-Management-System (BMS) oder andere elektronische Steuerungen können nach einigen Jahren ausgetauscht werden müssen.
  • Batterieverscheiß & Kapazitätsverlust (Ersatzspeicher nach 10–15 Jahren: 2.000 – 8.000 €): Nach etwa 10–15 Jahren nimmt die Speicherkapazität vieler Batterien ab, sodass ein Austausch des Speichers oder eine Nachrüstung notwendig sein kann.
Tabelle: Laufende, jährliche Kosten für Solarstromspeicher
Kostenpunkt Typische Kosten pro Jahr (€) Beschreibung
Wartung & Inspektion 100 – 300 Regelmäßige Überprüfung des Speichers durch Fachbetriebe zur Sicherstellung der Leistung
Versicherung 50 – 150 Versicherungskosten für Schäden durch Blitzschlag, Brand oder andere Risiken
Energieverluste durch Wirkungsgrad 50 – 200 Verluste durch nicht 100%igen Wirkungsgrad des Speichers (85–95%)
Software-Updates & Monitoring 0 – 100 Updates für Batterie-Management-Systeme und Fernüberwachung
Austausch von Komponenten (z. B. BMS) 200 – 500 (alle 5–10 Jahre) Eventueller Austausch defekter oder veralteter Komponenten
Batterieverscheiß & Kapazitätsverlust Ersatzspeicher nach 10–15 Jahren (2.000 – 8.000) Kapazitätsverlust nach 10–15 Jahren führt zu reduzierter Speicherkapazität oder Austausch

Letzte Aktualisierung: 17.03.2025