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Photovoltaik-Hersteller: Deutsche und internationale Hersteller im Vergleich

Angesichts der enormen Zuwächse bei Photovoltaikanlagen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit, hat die Bedeutung des Marktes insgesamt zugenommen. Photovoltaik ist ein boomender Wirtschaftszweig, der gerade in Deutschland einen erheblichen Beitrag zur Wirtschaftskraft leisten kann.

Wettbewerb und Marktentwicklung

Lange Zeit waren deutsche Photovoltaik Hersteller weltweit führend. Durch politischen Unwillen und durch eine stark zunehmende Konkurrenz, vor allem durch chinesische Modulhersteller, mussten viele deutsche Hersteller ihre Produktion einstellen.

Die Verbraucher hingegen profitieren von diesem gestiegenen Wettbewerbsdruck. Denn die asiatische Konkurrenz übte weltweit auf die Hersteller Druck aus, ihre Preise für Photovoltaik-Module zu senken.

China ist heute (2023) sowohl in der Herstellung von Solarmodulen, Solarzellen als auch Solar-Wafer weltweit führend.

Tabelle: Verteilung der weltweiten Hersteller-Kapazitäten
Land Nachfrage Solarmodule Solarzellen Solar-Wafer
China 36,40% 74,70% 85,10% 96,80%
Europe 16,80% 2,80% 0,60% 0,50%
Nordamerika 17,60% 2,40% 0,60% 0,00%
APAC 13,20% 15,40% 12,40% 2,50%
Indien 6,90% 2,80% 1,10% 0,00%
Sonstige 9,10% 1,90% 0,20% 0,20%
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von Markus und Nadja aus Pinneberg

Die wichtigsten Photovoltaik-Hersteller weltweit

Chinesische Hersteller

Der Erfolg chinesischer Modul- und Solarzellenhersteller beruht auf mehreren Umständen:

  1. Skaleneffekte: Chinesische Hersteller haben aufgrund der Größe des chinesischen Marktes und der hohen Nachfrage nach Solarenergie in China eine sehr hohe Produktionskapazität aufgebaut. Dies ermöglicht es ihnen, Produkte in großen Mengen zu produzieren, was zu niedrigeren Kosten pro Einheit führt.
  2. Technologischer Fortschritt: Chinesische Hersteller haben in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte bei der Technologieentwicklung gemacht und investieren stark in Forschung und Entwicklung, um die Effizienz ihrer Produkte zu verbessern. Viele chinesische Unternehmen haben auch Partnerschaften mit ausländischen Unternehmen geschlossen, um den Zugang zu ausländischer Technologie zu verbessern.
  3. Regierungsunterstützung: Die chinesische Regierung hat erhebliche Anreize geschaffen, um den Solarmarkt zu fördern, einschließlich Subventionen, Steuererleichterungen und günstigen Krediten. Dies hat chinesischen Herstellern geholfen, schnell zu wachsen und auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig zu sein.
  4. Kostenvorteile: Chinesische Hersteller haben aufgrund niedriger Arbeitskosten und günstiger Rohstoffe eine Kostenstruktur, die im Vergleich zu anderen Ländern wettbewerbsfähig ist. Dadurch können sie ihre Produkte zu niedrigeren Preisen anbieten als Hersteller in anderen Ländern.

Diese Faktoren haben dazu beigetragen, dass chinesische Photovoltaik-Hersteller weltweit führend im Bereich Solarmodule und Solarzellen geworden sind.

Hinweise darauf, wie zuverlässig ein chinesischer Solarmodul-Hersteller liefert, wird häufig von seinem Rang in der Zulieferpyramide – einem Prinzip aus Automobilindustrie abgeleitet. Die Photovoltaik-Hersteller werden dabei abhängig vom Abstand zum OEM innerhalb der Pyramide als Tier-1, Tier-2 etc. bezeichnet (von englisch tier für deutsch "Ebene" oder "Rang"). Die chinesischen Modulhersteller JinkoSolar, Jolywood, LONGi, JA Solar, Trina Solar, Tongwei, Seraphim, GCL Systems, ZNShine Solar, Talesun und Risen Energy zählen demnach zu den Tier-1-Herstellern.

Deutsche Hersteller

Es gab eine Reihe bekannter deutscher Photovoltaik Hersteller, die regelmäßig bei Qualitätstests und Untersuchungen besonders gut abschnitten. Sie galten als Hersteller von Premiumprodukten und lagen auch preislich dementsprechend im oberen Segment. Zu den renommierten deutschen Herstellern zählten zum Beispiel Schott Solar, Solarworld, Conergy oder Q-Cells.

Seit Anfang der 2020er Jahre gibt es wieder Hersteller, die auch in Deutschland produzieren. Neben Solarwatt aus Dresden, die bereits seit 1993 spezielle Glas-Glas-Module herstellen, zählt Meyer Burger, der Forschungs- und Entwicklungszentren in der Schweiz betreibt und Produktionsstätten zur Herstellung von Solarzellen und -module in Deutschland, zu den bekanntesten Herstellern. Am Standort Thalheim in Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt werden Solarzellen hergestellt, am Standort in Freiberg in Sachsen Solarmodule.

Amerikanische & asiatische Hersteller

Solarmodule und Solarzellen werden auch in Amerika hergestellt. Zu den bekannteren Herstellern zählen First Solar und SunPower.

First Solar ist ein Anbieter von Photovoltaikanlagen im industriellen Maßstab und Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen mit Produktionsstandorten in Vietnam, Malaysia und den USA. Sunpower mit Hauptsitz Kalifornien produziert monokristalline Zellen und Module in den USA, auf den Philippinen und in Malaysia.

Zu den bekanntesten Herstellern in Japan zählen Kyocera, Mitsubishi Electric, Sharp Corporation und Solar Frontier. Der bekannteste Hersteller in Südkorea ist LG Electronics.

Diese Hersteller zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:

  1. Hohe Qualität: Die Solarmodulhersteller sind für die Herstellung von Hochleistungsmodulen bekannt, die sich durch hohe Effizienz und Langlebigkeit auszeichnen.
  2. Technologische Innovation: Die Unternehmen sind führend in der Forschung und Entwicklung von neuen Solarzellentechnologien, einschließlich der Entwicklung von hocheffizienten Hetero-Contact-Solarzellen.
  3. Fokus auf Ästhetik: Einige Photovoltaik-Hersteller haben sich auf die Entwicklung von Solarprodukten spezialisiert, die sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend sind, wie z. B. transparente Solarpaneele.
  4. Nachhaltigkeit: Sie legen häufig großen Wert auf Nachhaltigkeit und sind bestrebt, ihre Produktionsprozesse und Produkte umweltfreundlicher zu gestalten.

Wird Deutschland wieder zum Photovoltaik-Hersteller?

Deutschlands Solarbranche verfügt über starke Akteure im Handel, Handwerk, bei Betreibern und Projektierern und auch in der Forschung. Im Bereich der Fertigung hätten politische Fehlentscheidungen in den Zehnerjahren aber teils große Lücken gerissen.

So verfehlten u.a. die ab 2013 in der EU geltenden Zölle auf Solarmodule, die sogenannte "Mindestimportpreise" garantieren und Preisdumping chinesischer Anbieter verhindern sollten, ihre Wirkung. Chinesische Photovoltaik-Hersteller verlegten Teile ihrer Produktion nach Vietnam, Malaysia und Taiwan und konnten so die europäischen Zollbestimmungen umgehen, da ihre Module nun nicht mehr „Made in China“ waren.

2018 wurden dann die Anti-Dumping- und Anti-Subventionszölle auf Solarmodule aus China aufgehoben. Im Zuge der Einführung der Solarmodulzölle wurden gleichzeitig aber auch EU-Zölle auf Komponenten wie Solarglas eingeführt, die bis heute gelten. Dazu gehören neben den Zöllen auf Glas nun auch Folien, Kabel, Metallpasten, Gase, Bauteile etc. Dabei ist zu beachten, dass es sich hier nicht speziell um Importware aus China handelt, sondern generell um Ware von außerhalb der EU.

Wenn nun deutsche Photovoltaik-Hersteller Komponenten wie Metallpasten zum Beispiel in Japan einkauft, werden diese Zölle fällig und verteuern in Deutschland hergestellte Module. Chinesische "Konkurrenten" können ihre Endprodukte aber völlig zoll- und barrierefrei in die EU verkaufen und somit zu niedrigeren Preisen anbieten.

Abseits dieser Handelseinschränkungen will Deutschland aber wieder Photovoltaik-Hersteller ansiedeln. Durch umfangreiche staatliche Subventionsregime sind die Investitionsbedingungen in anderen großen Volkswirtschaften inzwischen oft attraktiver. Der U.S. Inflation Reduction Act, die staatlichen Programme der Volksrepublik China und Indiens machen andere Standorte attraktiver.

Letzte Aktualisierung: 27.11.2023