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So planen Sie Ihre eigene PV-Anlage

Im Zuge des Klimawandels und steigender Strompreise gewinnt die Nutzung von Solarenergie immer mehr an Bedeutung. Eine Möglichkeit, selbst zum Klimaschutz beizutragen und unabhängiger von Energieversorgern zu werden, ist die Installation einer eigenen PV-Anlage. Doch wie geht man bei der Planung am besten vor? In diesem Artikel zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie die perfekte PV-Anlage planen und welche Faktoren Sie dabei berücksichtigen sollten. Von der Bedarfsanalyse über die Finanzierung und technische Planung bis hin zur Installation geben wir Ihnen nützliche Tipps und Tricks an die Hand. Denn eine gut geplante PV-Anlage lohnt sich nicht nur in puncto Klimaschutz, sondern auch finanziell.

Bedarfsanalyse und Standortpotential

Bevor Sie eine PV-Anlage planen und installieren lassen, sollten Sie Ihren Strombedarf analysieren. Hierbei geht es darum, herauszufinden, wie viel Strom Sie tatsächlich benötigen und welche Art von PV-Anlage am besten zu Ihrem Bedarf passt.

Beginnen Sie damit, Ihren Stromverbrauch zu ermitteln. Hierzu können Sie Ihre Stromrechnungen der letzten Monate auswerten oder einen Stromverbrauchsrechner nutzen. So erhalten Sie eine Übersicht über Ihren durchschnittlichen Strombedarf.

Bei der Wahl der PV-Anlage sollten Sie nicht nur die Größe, sondern auch die Art der Anlage berücksichtigen. Es gibt verschiedene Arten von PV-Anlagen, die sich hinsichtlich der Leistung, des Wirkungsgrads und der Kosten unterscheiden. Je nach Bedarf können Sie zwischen netzgekoppelten und netzunabhängigen Systemen (Inselanlagen) wählen.

Achten Sie bei der Auswahl der PV-Module auf das Schwachlichtverhalten der Solarmodule. Die nördliche Lage Deutschlands und die klimatischen Bedingungen ermöglichen nur eine durchschnittliche Solareintrahlung, sodass häufig diffuse Strahlung auftritt.

Auch die Ausrichtung und Neigung Ihres Dachs sollten Sie bei der Bedarfsanalyse berücksichtigen. Idealerweise ist das Dach nach Süden ausgerichtet und hat eine Neigung von 30 bis 45 Grad. Doch auch eine PV-Anlagenplanung mit Ost-West-Ausrichtung und geringer Neigung erzeugt erhebliche Stromerträge.

Berechnen Sie ihren möglichen Solarertrag mithilfe von PVGIS oder ähnlichen Solarrechnern zur Ermittlung der Solarstrahlung an ihrem Standort.

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von Claudia S. aus Wernigerode

Finanzierung einer Solaranlage

Die Anschaffungskosten für eine PV-Anlage variieren je nach Größe und Art der Anlage. Doch lohnt sich eine Investition meist schon nach wenigen Jahren, da die eigene Stromerzeugung und der Eigenverbrauch die Stromkosten reduzieren. Zudem können Sie mit einer PV-Anlage auch Geld verdienen, indem Sie den erzeugten Strom ins Netz einspeisen, eine Einspeisevergütung oder eine Marktprämie durch Direktvermarktung erhalten.

Bevor Sie sich für eine PV-Anlage entscheiden, sollten Sie sich über die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten informieren. Neben Eigenkapital und Krediten gibt es auch Förderprogramme und steuerliche Vorteile, die Sie nutzen können.

Ein wichtiger Faktor bei der Finanzierung ist der Eigenverbrauch. Je geringer der Anteil des Netzbezuges durch den eigenen Solarstrom ist, desto schneller amortisiert sich die PV-Anlage.

Ein weiterer Punkt bei der Finanzierung ist die Einspeisung ins Netz. Hier gibt es verschiedene Modelle, bei denen Sie entweder den gesamten erzeugten Strom einspeisen oder nur den Überschuss. Auch hier sollten Sie sich über die Einspeisevergütungen und Abrechnungsmodelle informieren.

Technische Planung einer PV-Anlage

Nach der Bedarfsanalyse und der Finanzierung steht die technische Planung Ihrer PV-Anlage an. Hierbei geht es darum, die Größe und Art der Anlage, die Modulausrichtung und den Wechselrichter festzulegen.

Die Größe Ihrer PV-Anlage sollte im Sinne der Umwelt und der Wirtschaftlichkeit so gewählt werden, dass sie ihre Dach- und Fassadenfläche maximal ausschöpfen. Die maximale Größe hängt von der Dachbeschaffenheit und weiterer technischer Voraussetzungen wie z. B. der möglichen Netzanschlussleistung ab. So sind Schneelast im Winter und Windlast bei der Planung zu berücksichtigen. Prüfen Sie vor der Planung der Solaranlage eventuell erforderliche Baugenehmigungen für ihren Standort.

Die Modulausrichtung hängt von der Ausrichtung und Neigung Ihres Dachs ab. Eine ideale Ausrichtung nach Süden und eine Neigung von 30 bis 45 Grad nutzt die Globalstrahlung am effizientesten. Auch bei Ost-West-Ausrichtung und geringer Neigung kann eine PV-Anlage sinnvoll sein. Eine Schattenanalyse hilft hierbei, mögliche Verschattungen zu erkennen und zu minimieren.

Der Wechselrichter wandelt den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in den für den Haushalt benötigten Wechselstrom um. Auch hier gibt es verschiedene Arten von Wechselrichtern, die sich hinsichtlich der Effizienz und Kosten unterscheiden. Hierbei sollten Sie auch die Möglichkeit einer Energiespeicherung berücksichtigen, um den selbst produzierten Strom auch dann nutzen zu können, wenn die Sonne nicht scheint.

Genehmigungen und Meldepflichten beachten

Bevor Sie Ihre PV-Anlage installieren, müssen Sie sich über die geltenden Genehmigungspflichten und Meldepflichten informieren. In einigen Fällen kann ein Bauantrag erforderlich sein, insbesondere bei größeren Anlagen oder bei einer Installation auf einem denkmalgeschützten Gebäude.

Achten Sie auf eventuelle Meldepflichten bei den örtlichen Behörden oder dem Netzbetreiber. Dies kann je nach Bundesland und Netzbetreiber unterschiedlich geregelt sein.

Installation einer Solaranlage

Sobald die PV-Anlage geplant und erworben ist, steht die Installation an. Die Beauftragung eines qualifizierter und erfahrenen Solarteurs sichert eine Installation gemäß geltender Vorschriften und Normen.

Die Installation umfasst die Montage der Solarmodule, den Anschluss des Wechselrichters und die Verkabelung der Anlage.

Ein Sachverständiger sollte die Anlage nach der Installation abnehmen und in Betrieb nehmen, um deren Funktionsfähigkeit und Sicherheit zu überprüfen und in einem Inbetriebnahmeprotokoll festzuhalten.

Um die Leistung und Effizienz der PV-Anlage langfristig zu erhalten, ist eine Wartung erforderlich. Die Reinigung der Solarmodule sowie die Überprüfung der Verkabelung und des Wechselrichters sollten dabei berücksichtigt werden.

Letzte Aktualisierung: 20.10.2023