Wechselrichter-Kosten: Preise, Montage- & Austauschkosten

Wechselrichter bilden eine wichtige Schnittstelle zwischen PV-Anlage und Anwendung des erzeugten Solarstroms. Die spezifischen Anforderungen an den Transfer von Gleich- in Wechselstrom und evtl. wieder zurück, schlagen sich in den Kosten für Anschaffung und laufenden Betrieb nieder. In unserem Ratgeber erfahren Sie, was verschiedene Wechselrichter kosten und wie viel Sie für Montage, Instandhaltung und Austausch einrechnen müssen.

• Die Kosten für einen Wechselrichter machen 10 bis 15 % der gesamten Photovoltaikanlage aus
• Kosten für einen Wechselrichter mit 10 kW schwanken zwischen 1.400 und 1.700 Euro
• Preise fallen unterschiedlich aus je nach Spannungsbereich, Notstrom-Option, Garantie oder Hersteller
• Die Installation eines 10 kW Wechselrichters kostet ca. 2900 Euro inkl. Verkabelung und Elektro-Anschluss
• Für einen späteren Austausch und regelmäßige Wartung sollten Sie Kosten von etwa 120 Euro pro Jahr einkalkulieren
• Die Garantie-Laufzeit sollte bis zu 10 Jahre betragen, danach ist eine Neuanschaffung wirtschaftlicher als eine Garantieverlängerung

Wechselrichter werden gerne als das Herzstück der PV-Anlage bezeichnet. Ihre Aufgabe: Sie nehmen die Energie der Photovoltaikanlage auf und wandeln diese für unterschiedliche Anwendungen um. Wechselrichter können zum Beispiel in den normalen Haushaltsstrom speisen, die Wärmepumpe für die Heizung betreiben oder auch übrige Energie in einem PV-Speicher zwischenlagern. Dazu ist eine besonders effiziente Übertragung mit möglichst geringen Verlusten durch Umwandlungsprozesse nötig.

Als Faustformel kann man rechnen, dass der Wechselrichter etwa 10 bis 15 Prozent an den Kosten für den Kauf einer PV-Anlage ausmacht.

Für eine Komplettanlage mit 10 kW_p kann man einen durchschnittlichen Gesamtpreis von 17.000 Euro veranschlagen. Somit fallen ca. 1.700 Euro an Kosten für den Wechselrichter an. Eine Übersicht für mögliche Größen von Solaranlagen zeigt exemplarisch für Einfamilienhäuser:

Wie die obere Tabelle zeigt, erhöht sich zwar der Preis bei einer größeren Anlage, doch der Anstieg ist nicht proportional zur Anlagengröße. Tatsächlich nehmen die Kosten pro kW ab. Je größer die Anlage, desto günstiger die Preisspanne für Ihren Wechselrichter.

Im Zweifelsfall lohnt sich also die Rechnung, ob die zusätzlichen Kosten für eine größere Solaranlage die Wirtschaftlichkeit der Investition signifikant erhöhen. Das ist auch eine Möglichkeit, die Kosten für den Wechselrichter in Relation zum Gesamtbetrag zu senken.

Unter den zahlreichen Konkurrenten auf dem Wechselrichter-Markt gibt es erhebliche Unterschiede bei den Preisen für Wechselrichter. Wichtig: Hier kommt es nicht nur auf „besonders günstig“, sondern das beste Preis-Leistungs-Verhältnis an.

Ausschlaggebende Kriterien bei den Wechselrichter-Kosten sind neben dem eigentlichen Preis deshalb:

• europäischer Wirkungsgrad
• Spannungsbereich
• Garantielaufzeit

Wie diese Übersicht zu aktuellen Marktführern für Wechselrichter zeigt, variieren die Werte für dieselbe kW-Zahl enorm und können somit die Gesamtkosten der PV-Anlage stark beeinflussen.

Spannungsbereich:

Der Spannungsbereich schwankt erheblich zwischen den Modellen. Zum Beispiel hat der Sungrow SG10.0RT die größte Bandbreite von 160 bis 1000 Volt, während der Kostal Plenticore plus G1 10 den engsten Bereich von 120 bis 720 Volt hat. Dies könnte bei der Auswahl eines Wechselrichters für bestimmte Photovoltaikmodule und -anwendungen relevant sein.

Europäischer Wirkungsgrad:

Ein höherer Wirkungsgrad bedeutet eine effizientere Energieumwandlung und kann bei begrenztem Platz oder in Umgebungen mit begrenzter Sonneneinstrahlung von Vorteil sein. Der europäische Wirkungsgrad ist bei allen Modellen hoch, wobei die Werte zwischen 96,5 % und 97,9 % liegen. Der Sungrow SG10.0RT hat den höchsten europäischen Wirkungsgrad von 97,90 %.

Garantie:

Die Garantiezeiträume variieren ebenfalls erheblich. Sungrow bietet eine 10-jährige Garantie, während Fronius nur 2 Jahre für einen Ausfall des Geräts leistet. Die Garantie ist wichtig, da sie die Zuverlässigkeit und Haltbarkeit des Wechselrichters über die Zeit hinweg beeinflusst. SolarEdge bietet beispielsweise eine besonders lange Garantie von 12 Jahren.

Preise:

Die Preise variieren stark, wobei der GoodWe GW10KT-DT mit 1.090 € der günstigste und der SMA STP10.0-3SE-40 mit 2.429 € der teuerste ist. Der Preisunterschied wird auch durch spezifische Funktionen, Qualitäten oder Markenimage beeinflusst.

Favorit:

Es ist schwer, einen klaren Favoriten in dieser Liste zu bestimmen, da dies stark von Ihren spezifischen Anforderungen und Prioritäten abhängt. Wenn Ihnen eine lange Sicherheit wichtig ist, könnte SolarEdge aufgrund seiner 12-jährigen Garantie bevorzugt werden.

Wenn der Preis der entscheidende Faktor ist, könnte der GoodWe GW10KT-DT eine attraktive Option sein. Auch den Sungrow SG10.0RT könnten Sie aufgrund seines hohen europäischen Wirkungsgrades und einer mittleren Preisklasse in Betracht ziehen.

Zur Inbetriebnahme eines Wechselrichters gehört auch die Platzierung und Montage des eigentlichen Gerätes. Die Kosten hierfür sind meistens in den Montagekosten für die gesamte Anlage inkludiert und lassen sich schwerlich separieren.

Kostenübersicht:

• Für die Montage einer Solaranlage mit 10 kW_p können bis zu 2.900 Euro anfallen.
• Anteilig zu etwa 10 bis 15 Prozent wird auch der Wechselrichter von diesen Kosten installiert.
• Der Anschluss geschieht gemeinsam mit der übrigen Verkabelung der Solaranlage und ist hier bei den Kosten von etwa 1.900 Euro mitzuverrechnen.

Im laufenden Betrieb empfiehlt es sich, regelmäßig die korrekte Funktion des Wechselrichters zu überprüfen.

• Alle zwei bis vier Jahre sollte eine Wartung durchgeführt werden. Diese wird etwa 100 bis 150 Euro kosten.
• Um auch zwischenzeitliche Themen wie Reparaturen oder Defekte abzudecken, lohnt es sich, 120 Euro pro Jahr für den Wechselrichter einzuplanen bzw. zurückzulegen.

Sollte nach Laufzeit-Ende ein Austausch nötig werden, wird dieser häufig zu einem rabattierten Preis des ursprünglichen Herstellers angeboten. Hier kann man mit 150 bis 200 Euro rechnen.

Die Tabelle in unserem Produktvergleich hat gezeigt, dass die Garantien der Hersteller stark variieren. Neben den zwei Jahren, die gesetzlich vorgeschriebene Sicherheit sind, geben manche Hersteller wie Sungrow 10 Jahre und SolarEdge sogar 12 Jahre Garantie.

Viele Firmen bieten außerdem an, die Garantie auf Anfrage zu verlängern. Der Teufel steckt hier im Detail: Die Verlängerung kann, wie bei SMA, kostenlos möglich sein, oder andererseits zusätzliche Kosten verursachen.

Sollten Sie zusätzliche Kosten für Garantien von Wechselrichtern aufnehmen?

Hierzu sei gesagt:

• Die Lebensdauer eines Wechselrichters ist deutlich kürzer als die von Solarmodulen.
• Moderne PV-Panels können zuverlässig Strom für 30 Jahre oder mehr erzeugen.
• Im Gegensatz dazu beträgt die begrenzte Lebensdauer eines Wechselrichters nur 10 bis höchstens 20 Jahre.
• Das bedeutet, dass Sie über die gesamte Nutzungsdauer Ihrer Solaranlage den Wechselrichter mindestens einmal austauschen müssen.

Die technischen Fortschritte in der Effizienz und Vielseitigkeit von Wechselrichtern machen diesen Tausch nach etwa 10 Jahren auch zu einer lohnenden Überlegung für mehr Eigenverbrauch.

Es lohnt sich daher vielmehr, ca. 200 Euro im Jahr für einen neuen Wechselrichter beiseitezulegen und nach Ablauf der 10-jährigen Garantie in ein neueres Gerät zu investieren.

Viele Campingfans möchten Ihre Haushaltsgeräte unterwegs mittlerweile über Solarenergie betreiben, um unabhängiger von gebundenen Stromquellen zu werden. Ein Wechselrichter liefert auch hier die passende Voltspannung für die gewünschte Autarkie. Denn während die Batterie eine Spannung von 12 Volt hat, benötigen Elektrogeräte mit einem normalen Stecker 230 Volt.

Mögliche Spannungsbereiche:

• Um kleinere Geräte wie Laptops und Smartphones aufzuladen, reichen 1000 Watt in der Regel aus.
• Zehrende Verbraucher wie Küchen- oder TV-Geräte benötigen allerdings bis zu 2000 Watt Leistung.  
• Beim Einsatz mehrerer Geräte können bis zu 3000 Watt nötig werden

Für den Einsatz im Wohnmobil kommen also kleinere Geräte zum Einsatz, als wie bei Solaranlagen üblich sind. Geräte in den einschlägigen Onlineshops schwanken zwischen 160 und 350 Euro.

Balkonkraftwerke dienen in der Regel mehr zur Unterstützung des Haushalts sowie dem Einsparen von Strom und sollen keine prinzipielle Autarkie ermöglichen. Es werden deshalb auch Wechselrichter für 800 Watt angeboten.

Diese passenden Mikro-Wechselrichter sorgen für das Speichern der Energie und geben diese bei Bedarf an den Haushalt weiter. Der Preis für Mikro-Wechselrichter liegt zwischen 70 und 200 Euro.

Nicht nur der Anwendungszweck und die Herstellerqualität bestimmen die Kosten, die Sie für einen Wechselrichter einschätzen müssen. Es gibt auch unterschiedliche Arten von Wechselrichtern. Je nach Einsatzgebiet kommt ein unterschiedlicher Wechselrichter-Typ für Sie infrage.

Neben den herkömmlichen Stringwechselrichtern gibt es auch Modulwechselrichter, Hybrid-Wechselrichter und Zentralwechselrichter.

Modulwechselrichter ermöglichen jedem einzelnen PV-Modul, einen eigenen Wechselrichter zu haben. Im Vergleich zu String- oder Zentralwechselrichtern sind sie jedoch insgesamt teurer. Bei einer 10 kW_p Photovoltaikanlage können die Kosten schnell zwischen 3.000 € und 6.000 € liegen.

Ein Hybrid-Wechselrichter ist eine Kombination aus dem Wechselrichter der PV-Anlage und dem Batteriewechselrichter des Stromspeichers. Die Preise für Hybrid-Wechselrichter sind deutlich höher als bei anderen Wechselrichtertypen, aber es entfallen die Anschaffungskosten für einen zusätzlichen Wechselrichter.

Die Kosten für einen Hybrid-Wechselrichter liegen zwischen 2.000 € und 4.000 €. Ergänzende Batteriewechselrichter kosten zwischen 1.000 € und 2.500 €.

Ein Zentralwechselrichter wandelt den Strom aller PV-Module einer gesamten Anlage um. Dieser Typ eignet sich daher eher für Großanlagen im gewerblichen oder industriellen Bereich. Zentralwechselrichter arbeiten mit einer Leistung von 100 bis 1.200 kW, und die Preise liegen bei rund 100 € pro Kilowatt Leistung.