Wo soll die Photovoltaikanlage installiert werden?
Sopago bietet für Parkflächen ab 35 Stellplätzen ein modulares Solar-Carport-System an, das an die Bedürfnisse von Industrie, Gewerbe und Kommunen angepasst werden kann. (Foto: Sopago GmbH)
Das Münchner Start-up Sopago hat vor zwei Jahren eine überzeugende Antwort auf die Frage gefunden, wie versiegelte Stadtflächen sinnvoll aufgewertet und gleichzeitig für den Klimaschutz genutzt werden können: Ihre soliden Holz-Stahl-Konstruktionen ähnlich einem Carport tragen leistungsfähige Photovoltaikanlagen. Sie bieten Platz für Camper in verschiedenen Durchfahrtshöhen, widerstehen dem Anprall von Fahrzeugen mit bis zu drei Tonnen Gewicht und dienen als Ladestationen für E-Autos. Geparkte Fahrzeuge profitieren von einem geschützten Stellplatz, der vor Regen und Sonne gleichermaßen schützt.
Seit seiner Gründung im April 2021 hat das süddeutsche Start-Up Sopago durch seine modularen Solar-Carports bereits vier Großprojekte in Deutschland und Österreich realisiert, wodurch eine jährliche CO2-Ersparnis von 113 Tonnen erreicht wird. Trotz des skalierbaren Konzepts sieht Mitbegründer und Geschäftsführer Harald Baumeister noch ungenutztes Potenzial aufgrund hoher bürokratischer Hürden.
Die steigende Nachfrage nach solarüberdachten Parkplatzanlagen unterstreicht die Erfolgskurve des Geschäftsmodells von Sopago, betont Harald Baumeister. Die vielversprechende Zukunft zeigt sich durch die gefüllten Auftragsbücher: Über ein Dutzend weitere Anlagen, die insgesamt rund 1.270 Stellplätze umfassen, sind bereits in der Planung. Dies birgt ein potenzielles CO2-Einsparungspotenzial von 1.675 Tonnen pro Jahr, wie Baumeister erläutert.
Immer mehr Akteure in verschiedenen Branchen erkennen das Potenzial, Parkplätze als Energiequelle zu nutzen. Sopago, der Anbieter von Solar-Carports, erhält Anfragen sowohl von Industrie und Gewerbe als auch von kommunalen Trägern. Dieses gesteigerte Interesse spiegelt sich auch in den Projektgrößen wider: Im letzten Zeitraum von zwei Jahren wurden Projekte mit durchschnittlich 20 Stellplätzen umgesetzt. Doch die sich erweiternde Nachfrage bringt größere Photovoltaik-Parkanlagen hervor, die nun das Vierfache der ursprünglichen Parkfläche abdecken, wie Solarexperte Baumeister berichtet.
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SUCHENIm Jahr 2022 konnten in Deutschland durch den Einsatz von Photovoltaik-Anlagen beeindruckende 41,7 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Doch um das ambitionierte 1,5-Grad-Ziel bis 2030 zu erreichen, ist eine erhebliche Beschleunigung im Ausbau der Solarenergie erforderlich. Ein immenses Potenzial liegt bereit: Würden sämtliche 360.000 Kfz-Parkflächen im Land mit transparenten Solarmodulen überdacht, könnte dies etwa zehn Prozent des gesamten deutschen Strombedarfs decken – ohne zusätzlichen Flächenverbrauch.
Diese Vision unterstreicht Harald Baumeister. Er betont, dass trotz der Nischenthematik der Solar-Carports und der Tatsache, dass Sopago ein kleiner Akteur sei, das Unternehmen bereits erfolgreich etabliert ist. Die positive Wahrnehmung in der Branche lohnt sich dabei in doppelter Hinsicht: Jeder errichtete Solar-Carport bringt das Unternehmen seinem Ziel näher, einen positiven Beitrag zur Energiewende zu leisten.
Letzte Aktualisierung: 10.08.2023