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Balkonkraftwerke: VDE will Leistung doch nur bis 960 Watt erlauben

Die Diskussion um die Zukunft der Balkonkraftwerke in Deutschland nimmt eine spannende Wendung. Während im Solarpaket angekündigt wurde, zukünftig Module mit einer Gesamtleistung von bis zu 2.000 Watt an einen 800 Watt Wechselrichter anschließen zu dürfen, legen interne Dokumente nun nahe, dass der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) die maximale Modulleistung für „steckerfertige“ Solaranlagen auf 960 Watt begrenzen will.



Während das Solarpaket eigentlich eine maximale Modulleistung von 2.000 Watt vorsah, will der VDE die empfohlene Obergrenze für Balkonkraftwerke nun auf nur noch 960 Watt festsetzen. (Foto: photovoltaik.org)

In den Mittelpunkt der Debatte um die angekündigten XXL-Balkonkraftwerke rückt nun der VDE. Es gibt noch keine finale Entscheidung über die maximale Modulleistung, aber Experten wie Andreas Schmitz gehen davon aus, dass die zukünftig erlaubte Leistung eines Balkonkraftwerks wohl doch deutlich niedriger ausfallen wird als bislang angekündigt.

Um das Risiko von Überhitzung und Bränden zu minimieren, soll es nun doch die ursprüngliche Obergrenze von 2.000 Watt nicht geben. Dokumente, die dem YouTube bekannten Akkudoktor Andreas Schmitz zugespielt wurden, deuten darauf hin, dass eine Leistungssteigerung für Wechselrichter auf 800 Watt realisiert wird, jedoch mit einer deutlichen Beschränkung der Modulleistung auf 960 Watt, was weit unter den erhofften 2.000 Watt liegt.

Die Empfehlung des VDE ist aber rechtlich nur eingeschränkt von Bedeutung. Aber kommt zu Bränden oä, werden Haftungsfragen im Schadensfall von den Versicherungen häufig davon abhängig gemacht, ob die VDE-Normen eingehalten wurden. Aus Sicht der Stromerzeugung sind höhere Modulleistungen besser, da die Modulleistung selbst nur selten im Spitzenbereich des angegebenen Peak-Wertes laufen.

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Die Beschränkung auf 960 Watt scheint jedoch nicht für Systeme mit Akkuspeichern zu gelten, was einen Graubereich in der aktuellen Normenlandschaft darstellt. Es bleibt abzuwarten, wie die endgültigen Regeln für Balkonkraftwerke aussehen werden und welche Auswirkungen dies auf die Gemeinschaft der Anwender und die Energiewende im Allgemeinen haben wird.

Die Überarbeitung der Anschlussnorm VDE-AR-N 4105, die die maximale Leistung des Wechselrichters von 600 auf 800 Watt erhöhen soll, ist ein weiterer kritischer Punkt in der Diskussion. Der VDE strebt an, im Laufe des Jahres Klarheit zu schaffen, mit einem überarbeiteten Normenentwurf, der bereits im zweiten Quartal 2024 erwartet wird.

Interessanterweise zeigt sich, dass viele Besitzer von Balkonkraftwerken bereits Systeme mit weit höheren Modulleistungen betreiben, was die Diskrepanz zwischen den theoretischen Normen und der praktischen Umsetzung unterstreicht.

Insgesamt steht die Balkonkraftwerk-Gemeinschaft vor einer Phase der Unsicherheit und des Wandels, mit neuen Regeln und Limitierungen, die das Potenzial haben, die Landschaft der erneuerbaren Energien in städtischen Gebieten zu formen. Während die Anpassung an strengere Sicherheitsstandards unvermeidlich scheint, bleibt die Hoffnung, dass diese Entwicklungen nicht zulasten der Innovation und des Fortschritts in der Nutzung erneuerbarer Energien gehen.

Letzte Aktualisierung: 25.02.2024