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Netzparität

Der Begriff Netzparität, englisch grid parity, bezeichnet im Bereich der erneuerbaren Energien den Zeitpunkt, ab dem die Kosten für Strom aus erneuerbaren Energiequellen genau so hoch sind wie für den Strom, der beim Netzbetreiber eingekauft wird.

Sicht des Betreibers einer PV-Anlage

Die Netzparität ist für den Betreiber einer Photovoltaikanlage also dann erreicht, wenn der mit der eigenen PV-Anlage erzeugte Strom pro Kilowattstunde so viel kostet wie der Strom, den er vom Energieversorgungsunternehmen bezieht.

Dabei spielt für den Betreiber einer Photovoltaikanlage natürlich auch die Höhe der Einspeisevergütung oder die Erlöse aus Direktvermarktung eine Rolle sowie der Tarif, den das Energieversorgungsunternehmen ihm für gelieferten Strom berechnet.

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von Volker-Michael K. aus Zwingenberg

Sicht der Energieversorgungsunternehmen

Häufig definieren die Energieversorgungsunternehmen oder Netzbetreiber die Netzparität für Solarstrom als dann erreicht, wenn Strom aus erneuerbaren Energien genauso günstig eingekauft werden kann wie konventionell erzeugter Strom.

Berechnungen/Studien

Es gibt diverse Studien, die sich mit dem Zeitpunkt beschäftigen, ab wann in Deutschland für Strom aus Photovoltaikanlagen die Netzparität erreicht wurde. Das Ergebnis hängt davon ab, wie die Stromgestehungskosten berechnet werden und welche Kosten für den anders produzierten Strom angesetzt werden.

Nicht zu unterschätzen ist auch der Einfluss der Modelle, die die zukünftige Entwicklung der Stromgestehungskosten vorhersagen sollen. Insgesamt sind also so viele Unwägbarkeiten bei der Vorhersage der Netzparität zu berücksichtigen, dass die Prognosen Schätzungen bleiben müssen, die mehr oder minder belastbar sind.

Zeitpunkt der Netzparität

Die Netzparität für Solarstrom wurde besonders in Ländern mit hoher Solarstrahlung (und entsprechend hoher Leistung der Photovoltaikanlagen) und gleichzeitig hohen Stromtarifen schon früh erreicht, so etwa in Italien in 2011. Die Netzparität für Solarstrom in Deutschland wurde in 2012 erreicht. Der Begriff findet sich in der Debatte um Solarstrom kaum noch Verwendung. 

In der Studie des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme „Stromgestehungskosten Erneuerbare Energien“ aus dem Jahr 2021 werden Stromgestehungskosten für Solarstrom in Deutschland von 3,12 Ct /kWh bis 11,01 ct/kWh angeführt.

Letzte Aktualisierung: 23.02.2023