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Netzanschluss

Der mit der Photovoltaikanlage erzeugte Solarstrom wird bei netzgekoppelten Photovoltaikanlagen in das Stromnetz des Netzbetreibers eingespeist. Dazu ist ein Netzanschluss notwendig.

Pflicht zum Netzanschluss laut Erneuerbare Energien Gesetz

Laut § 8 Satz 1 EEG ist der Netzbetreiber "verpflichtet, Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien […] an der Stelle an ihr Netz anzuschließen (Verknüpfungspunkt), die im Hinblick auf die Spannungsebene geeignet ist, und die in der Luftlinie kürzeste Entfernung zum Standort der Anlage aufweist […]

Bei einer oder mehreren Anlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt bis zu 30 Kilowatt, die sich auf einem Grundstück mit bereits bestehendem Netzanschluss befinden, gilt der Verknüpfungspunkt des Grundstücks mit dem Netz als günstigster Verknüpfungspunkt."

Technik und Kosten

Der Netzanschluss der Photovoltaikanlage wird im Allgemeinen vom Netzbetreiber hergestellt. Die Pflicht des Netzanschlusse besteht auch dann, wenn zuerst eine Optimierung, Verstärkung oder Ausbau des Netzes durch den Netzbetreiber notwendig ist (§ 8 Satz 4 EEG).

Technisch gesehen wird der Wechselrichter mit den Zählern gekoppelt, die wiederum mit dem Netzübergabepunkt verbunden verkabelt sind. Daher ist die exakte Bezeichnung für den Wechselrichter in der Photovoltaikanlage auch Netzeinspeisegerät. Er übernimmt auch Regelungsaufgaben und trennt die Photovoltaikanlage vom Netz, wenn es zu Störungen kommt.

Beantragung des Netzanschlusses

Der Netzanschluss der Photovoltaikanlage muss beim Netzbetreiber beantragt werden. Die Anlagenbetreiber können beim Energieversorgungsunternehmen erfahren, welche Unterlagen für die Anmeldung des Netzanschlusses notwendig sind.

Zwar können sich die Anforderungen von EVU zu EVU unterscheiden, im Allgemeinen werden aber mindestens die Datenblätter zur Photovoltaikanlage, ein Lageplan, die notwendigen Konformitätserklärungen und der entsprechend ausgefüllte Antrag verlangt. Der Netzanschluss wird im Regelfall vom Elektroinstallateur beantragt.

"Wir wurden kompetent und sehr ehrlich beraten. Mein Fachberater war jederzeit erreichbar und hat mir auch bei Fragen zum Dachstuhl und zur Wärmepumpe geholfen."
von Marian M. aus Langendreer

Schritt für Schritt zum Netzanschluss für PV-Anlagen bis 30 kW

  • Schritt 1 "Anmeldung": Der erste Schritt zum Netzanschluss einer Photovoltaik-Anlage ist die Anmeldung beim Netzbetreiber. Die Anmeldung muss alle wesentlichen Angaben zu Ihrem Vorhaben beinhalten. Hilfreich sind dabei Vordrucke und Datenblätter des Netzbetreibers. Auch der Elektriker kann helfen.
  • Schritt 2 "Prüfung der Netzanschluss-/Einspeisemöglichkeit": Sobald die vollständige Anmeldung vorliegt, wird die Anschlussmöglichkeit der PV-Anlage am vorhandenen Netzanschluss geprüft. Das Ergebnis wird dann im Rahmen einer "Netztechnischen Stellungnahme" schriftlich mitgeteilt.
  • Schritt 3 "Errichtung und Inbetriebnahme der Erzeugungsanlage": Nach Meldung der Fertigstellung durch den Installateur erfolgt der Einbau der Mess- und Zähleinrichtungen und die Inbetriebnahme der PV-Anlage. Daraufhin erhalten Sie die Bestätigung zum Netzanschlussverhältnis und die Bestätigung zum Anschlussnutzungsverhältnis und der Einspeisung. Die Inbetriebnahme wird dann im Inbetriebnahmenachweis dokumentiert.

Gesetzlich festgelegte Fristen beachten

Im EEG ist festgelegt, dass der Netzbetreiber maximal acht Wochen benötigen darf, um auf den Antrag zu reagieren. In dieser Frist muss die Netzverträglichkeitsprüfung durchgeführt worden sein und dem Anlagenbetreiber der Punkt für den Netzanschluss mitgeteilt werden.

Außerdem müssen die entstehenden Kosten dargestellt werden. Nicht alle Netzbetreiber reizen diese Frist aus, dennoch sollten gerade für größere Photovoltaikanlagen die etwaigen langen Bearbeitungsfristen beachtet werden.

Reagiert der Netzbetreiber nicht im Rahmen der First, darf die PV-Anlage auch ohne Anwesenheit des Netzbetreibers nach den maßgeblichen Regelungen angeschlossen werden.

 

Letzte Aktualisierung: 04.04.2023