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Preisentwicklung für Photovoltaikanlagen

  • In den letzten 15 Jahren haben sich die Preise für Photovoltaikanlagen in Deutschland erheblich verändert. Während die Kosten für eine schlüsselfertige PV-Anlage im Jahr 2010 noch bei rund 4.000 bis 5.000 Euro pro kWp lagen, sind sie bis 2020 auf etwa 1.200 bis 1.800 Euro pro kWp gesunken.
  • Haupttreiber dieser Entwicklung war der dramatische Preisverfall der Solarmodule, die durch den Markteintritt asiatischer Hersteller und den weltweiten Ausbau der Produktionskapazitäten immer günstiger wurden. Während Module 2010 noch rund 2.000 Euro pro kWp kosteten, fielen die Preise bis 2023 auf teils unter 500 Euro pro kWp.
  • Trotz dieses Rückgangs ist der Gesamtpreis einer PV-Anlage in den letzten Jahren nicht mehr wesentlich gesunken. Seit 2020 sind die Kosten teilweise sogar wieder gestiegen oder haben sich stabilisiert. Grund dafür sind unter anderem höhere Installationskosten, steigende Löhne für Fachkräfte sowie Verteuerungen bei Wechselrichtern, Batteriespeichern und Montagesystemen. Zudem haben Inflation, Materialengpässe und gestiegene Transportkosten den Preisdruck erhöht.
  • Während in den frühen 2010er-Jahren hauptsächlich Glas-Folie-Module installiert wurden, haben sich in den letzten Jahren Glas-Glas- und bifaziale Module zunehmend durchgesetzt, was in einigen Fällen zu höheren Investitionskosten führt, aber auch eine bessere Haltbarkeit und Effizienz verspricht. Auch der steigende Anteil von Speichersystemen verteuert die Anlagen, obwohl Speichertechnologien langfristig günstiger werden.
  • Für 2025 wird erwartet, dass sich die Modulpreise auf niedrigem Niveau stabilisieren oder weiter leicht sinken, während die Installationskosten weiterhin ein entscheidender Faktor für die Gesamtpreisentwicklung bleiben. Neue technologische Entwicklungen, effizientere Installationsprozesse und eventuell sinkende Wechselrichter- und Speicherpreise könnten dazu beitragen, dass sich die Gesamtkosten mittelfristig wieder etwas nach unten bewegen.

Preisentwicklung der letzen Jahre

In den letzten Jahren kannten die Photovoltaik-Preise nur den Weg nach unten. Betrachtet man die Preisentwicklung pro kWp, so musste man Anfang 2006 für 1 kWp noch ca. 5.000 Euro bezahlen. 2021 lag der Durchschnittspreis dagegen bei rund 1.300 Euro pro kWp. Zwischen 2010 und 2020 sind die Photovoltaik-Preise um durchschnittlich 90 Prozent gesunken.

Faktoren

Diese enormen Preisminderungen lassen sich auf wenige Faktoren zurückführen. Zunächst sind die sogenannten Skaleneffekte zu nennen. Durch zunehmende Verbreitung von Photovoltaikanlagen und die damit einhergehende Großserienproduktion konnte der Fertigungspreis deutlich sinken.

Weiterhin wurde die Fertigung der Solarmodule in den letzten Jahren immer weiter automatisiert. Die fortschreitende technische Entwicklung der Module wird immer besser, sodass für 1 kWp immer weniger Rohstoffe benötigt werden.

Zudem hat die Wettbewerbsentwicklung zu fallenden Preisen beigetragen. Außerdem ist die Konkurrenz in den letzten Jahren auf dem Markt durch eine Vielzahl an Anbietern größer geworden.

Einfach super, dass mir direkt vor Ort mit meiner Photovoltaik-Anlage geholfen werden konnte.
von Rita Turner

Übersicht der Preisentwicklung von Phovolatikanlagen bis 2025

Tabelle: Preisentwicklung von Phovolatikanlagen bis 2025
Jahr ⌀ Kosten pro kWp Kosten 5 kWp-Anlage Kosten 10 kWp-Anlage Preisänderung zum Vorjahr
2024 1.293 €/kWp 7.200 € 12.200 € 0%
2023 1.293 €/kWp 7.200 € 12.200 € -1%
2022 1.300 €/kWp 7.300 € 12.200 € -2%
2021 1.330 €/kWp 7.750 € 12.200 € -2%
2020 1.357 €/kWp 7.750 € 12.600 € -2%
2019 1.390 €/kWp 8.250 € 12.600 € -3%
2018 1.433 €/kWp 8.500 € 13.000 € -6%
2017 1.520 €/kWp 9.000 € 13.800 € -5%
2016 1.607 €/kWp 9.500 € 14.600 € -10%
2015 1.780 €/kWp 10.500 € 16.200 € -5%
2014 1.867 €/kWp 11.000 € 17.000 € -4%
2013 1.953 €/kWp 11.500 € 17.800 € -8%
2012 2.127 €/kWp 12.500 € 19.400 € -20%
2011 2.647 €/kWp 15.500 € 24.200 € -16%
2010 3.167 €/kWp 18.500 € 29.000 € -18%
2009 3.860 €/kWp 22.500 € 35.400 € -17%
2008 4.640 €/kWp 27.000 € 42.600 € -4%
2007 4.813 €/kWp 28.000 € 44.200 € -10%
2006 5.333 €/kWp 31.000 € 49.000 € /

Die Tabelle zeigt die Entwicklung der Kosten pro Kilowatt-Peak (kWp) für Solaranlagen von 2008 bis 2024. Einige Jahre fallen besonders auf:

  1. 2006: Dieses Jahr steht am Anfang der Tabelle mit einem Preis von 6.000 € pro kWp. Es war ein Jahr, in dem die Solarindustrie noch in den Kinderschuhen steckte, und die Technologie war teuer und wenig verbreitet.
  2. 2012: Hier gab es einen signifikanten Preiseinbruch, mit einem Rückgang von 20 %. Dies könnte auf technologische Fortschritte und Skalierung der Produktion hinweisen, die die Kosten gesenkt haben.
  3. 2016: Das Jahr 2016 markiert einen weiteren bemerkenswerten Rückgang der Kosten um 10 %.
  4. 2022: Obwohl die Modulpreise immer weiter sinken, verstetigt sich die Preisentwicklung. PV-Anlagen werden komplexer und die Installationskosten werden teurer.
  5. 2024: Der kontinuierlichen Abwärtstrend der Preise scheint vorerst gestoppt. 

Insgesamt zeigt die Tabelle, dass die Kosten für Solaranlagen im Laufe der Jahre erheblich gesunken sind. Dies ist größtenteils auf technologische Fortschritte, Skalierung der Produktion und wachsenden Wettbewerb in der Branche zurückzuführen. Solche Entwicklungen haben die Solarenergie zunehmend erschwinglich und attraktiv gemacht.

Entwicklung der Photovoltaik Preise in 2025

Die Modulpreise sind in den letzten Jahren stark gefallen, aber die Gesamtkosten für eine PV-Anlage inkl. Montage sind nicht im gleichen Maße gesunken. Die meisten Fachleute gehen auch für 2025 nicht mehr von weiter fallenden Preisen aus, sondern rechnen teilweise sogar mit einer Verteuerung der Anlagenpreise. Dies kann verschiedene Gründe haben:

Steigende Installations- und Lohnkosten:

  • Der Fachkräftemangel in der Solarbranche hat dazu geführt, dass die Löhne für Installateure und Elektriker gestiegen sind.
  • Die Nachfrage nach PV-Anlagen ist hoch, wodurch Installateure oft volle Auftragsbücher haben und keine Preise senken müssen.

Höhere Kosten für Wechselrichter & Batteriespeicher:

  • Während Module günstiger wurden, sind Wechselrichter und Speicherlösungen teurer oder preisstabil geblieben.
  • Lieferengpässe und steigende Rohstoffpreise (z. B. für Halbleiter und Lithium) haben in den letzten Jahren für höhere Preise gesorgt.

Bürokratische Hürden & Zertifizierungen:

  • Neue Normen und Vorgaben zur Netzverträglichkeit machen die Inbetriebnahme komplizierter.
  • Bürokratische Hürden, Genehmigungen und Netzanschlüsse führen zu höheren Kosten.

Steigende Transportkosten & Inflation:

  • Obwohl die Modulpreise gesunken sind, sind Transport- und Logistikkosten gestiegen.
  • Globale Krisen und Inflation treiben Material- und Baukosten in die Höhe.

Wachsender Anteil an Systemkomponenten:

  • Eine PV-Anlage besteht nicht nur aus Modulen – Kabel, Montagesysteme, Sicherungen und Netzanschlüsse tragen erheblich zu den Kosten bei.
  • Diese Komponenten sind nicht im gleichen Maße günstiger geworden.

Letzte Aktualisierung: 13.02.2025